Anlässlich des 25. Jubiläums des Mauerfalls wollte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ein digitales Angebot schaffen, mit dem sich die Geschichte der Teilung Berlins Revue passieren ließe. Um an die unterschiedlichen Lebensrealitäten in Ost und West zu erinnern, sollte das im Archiv des Senders reichlich vorhandene Film- und Videomaterial einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Während die Spuren der Mauer in großen Teilen des Stadtbilds bereits gänzlich verschwunden sind, sollte die Seite zudem durch entsprechendes Kartenmaterial nachvollziehbar machen, wo genau die Grenze zwischen dem Ost- und Westteil Berlins einst verlaufen ist. Weil auch junge Menschen und Touristen vor Ort von dem Webprojekt angesprochen werden sollten, wurde auf eine mobile Version Wert gelegt.
Den Kern des von Moccu entwickelten Konzepts bildet ein interaktiver Zeitstrahl mit Parallax-Effekt. Um das historische Bewegtbildmaterial in diesem Kontext verwendbar zu machen, musste es zunächst in seiner Gesamtheit gesichtet werden. In einem langwierigen Prozess wurden daraufhin einzelne Elemente extrahiert. Durch die Montage der so gewonnenen Einzelbilder gelang der gewünschte räumliche Effekt. Die größte Aufwand lag währenddessen in der Aufbereitung des Originalmaterials: Weil auf Mobilgeräten keine langen Ladezeiten entstehen durften, wurde es in viele kurze Videosequenzen zerteilt.
Das Interface wurde als responsives Design umgesetzt. Dabei sollte gewährleistet sein, dass sich schnell und unkompliziert zwischen Karten- und Zeitstrahl-Anwendung umschalten lässt. Filter und andere Funktionalitäten wurden auf Smartphones in einen Off-Canvas Menü ausgelagert, die Anwendung basierend auf dem Open-Source-Framework Django realisiert.
Am 8. November 2013, dem Jahrestag des Mauerfalls, berichtete die Tagesschau über das Projekt. Anfang 2015 gewann es als „beste Website“ den Annual Multimedia Award.
